© Catherine Rülke

Familiengruppe auf der Teufelsley

01.10.2022

Über das lange erste Oktober-Wochenende war es endlich wieder soweit: die Vorfreude auf die Teufelsley konnte dem Spaß vor Ort weichen. Einige Familien, die im Laufe des letzten Jahres zu uns gestoßen waren, waren sogar zum ersten Mal auf der Hütte und trotzten der schlechten Wetterprognose. Und so viel guter Wille wurde auch entsprechend belohnt! 

Der Samstag Nachmittag zeigte sich von seiner besten Sonnenseite und wir konnten nach eingehender Erkundung von Hütte und näherer Umgebung zu einer kleinen Wanderung aufbrechen. Die Kletterfelsen beeindruckten Groß und Klein und wir drückten direkt feste die Daumen, dass Petrus uns für Sonntag Kletterwetter schenken sollte. Weiter ging es zu tollen Entdeckungen im Wald: Regenschirm-Pilze, Wanderstöcke und Kletterhügel gab es. Und sogar ein Dino-Nest? Da machte es auch nichts, dass wir schließlich nur die Abkürzung von der Abkürzung nahmen, denn es gab ja noch so viel zu tun! Ein Lagerfeuer gehört natürlich untrennbar zur Teufelsley und dass dafür das Holz selbst rangeschafft wurde, war doch klar. Selbst die Bäume (natürlich schon abgestorbene) wurden eigenhändig gefällt. Nach so einem erlebnisreichen Tag schmeckte das Essen vom Grill besonders lecker und nach etlichen Spielerunden am Feuer krochen wir alle müde in unsere Schlafsäcke. 

Nach einer regnerischen Nacht begann der Sonntag erstmal im Nieselregen. Das hielt uns jedoch nicht davon ab, uns nach einem gemütlichen leckeren Frühstück direkt wieder in alle möglichen Aktivitäten zu stürzen: Kissenschlacht im Schlafraum, Klettern auf der großen Kiefer, Geschichten erzählen am Feuer oder wieder ab in den Wald. Da konnten die Großen nur staunen, wieviel Beschäftigung die Kinder für sich selbst fanden. Ab Mittag wurde es dann immer trockener und trotz eingeschränkter Ausrüstung wagten wir es, ein Seil zum Klettern einzuhängen. Etliche Kinder nutzten die Möglichkeit und machten zum Teil erste Felserfahrungen. Selbst bei teilweise noch feuchten Felsen konnten manche Kletterer den Top erreichen, alle kämpften sich mit einer tollen Leistung erfolgreich in die Vertikale. Die Anstrengung würdigten wir Erwachsenen erst recht, als wir selbst in der Wand hingen und merkten, wie schwierig die Route – zumal unter diesen Bedingungen – war! Erst abends kehrten die letzten an die Hütte zurück, wo die Kinder schon ein riesiges Feuer entfacht hatten. Immer wieder hörten wir an diesem Tag „Hier gibt es alles was ich liebe!“ und „Müssen wir schon wieder fahren?“ 

Nach einer letzten Nacht im Bettenlager machten wir nach einem wiederum reichhaltigen Frühstück gemeinsam klar Schiff. Alle packten fleißig mit an und so hieß es viel zu schnell Abschied nehmen – von der Hütte und von vielen neuen Freunden. 

Text: Catherine Rülke